Die Prognose eines Windgutachtens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Windgutachter können insbesondere wegen unterschiedlicher Berechnungsmodelle zu abweichenden Vorhersagen für das Windaufkommen an einem Windparkstandort kommen.
In jedem Fall sinnvoll ist es, eigene Windmessungen am geplanten Windparkstandort zu unternehmen. Allerdings deckt die Messung naturgemäß immer nur einen überschaubaren Zeitraum ab. Innerhalb dieser Zeit kann das Windaufkommen ungewöhnlich stark oder schwach sein und so ein falsches Bild vom durchschnittlichen Windangebot am Standort liefern. Der gemessene Zeitraum und die erhobenen Messdaten müssen deshalb in Bezug zu einem längeren Zeithorizont gesetzt werden. Hierzu gibt es verschiedene Verfahren, die sich von Gutachter zu Gutachter unterscheiden und somit auch zu differierenden Ergebnissen führen können.
Bei Windparks mit mehr als einer Windkraftanlage müssen die Messwerte zudem mit einem Strömungsmodell auf die anderen Standorte der geplanten Windenergieanlagen übertragen werden. Auch hier stehen dem Gutachter verschiedene Modelle mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen zur Verfügung, die die Prognose des Gutachters beeinflussen.
Nicht zuletzt muss der Gutachter die Erträge der einzelnen Windenergieanlagen um die gegenseitigen Verschattungseffekte korrigieren und in Bezug auf die Leistungskennlinie der Anlage gegebenenfalls Abschläge der prognostizierten Stromproduktion vornehmen.
Damit am Ende eine solide und belastbare Prognose des Windaufkommens und der Stromproduktion eines Windparks steht, müssen alle Teile, die zum Ergebnis beitragen, kritisch hinterfragt und kombiniert werden. Obwohl dies computergestützt in Simulationsprogrammen erfolgt, kommt es hierbei auch stark auf die Erfahrung des Windgutachters an, weshalb bei der Auswahl der Gutachter für den Bürgerwindpark Südliche Ortenau deren langjährige Erfahrung, insbesondere auch in unserer Region, eine wesentliche Rolle gespielt hat.